Neuwied führt als 104. Kommune Ehrenamtskarte ein

Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, hat in der Stadt Neuwied mit dem Oberbürgermeister Nikolaus Roth die Kooperationsvereinbarung für die Einführung der landesweiten Ehrenamtskarte unterschrieben. Neuwied ist die 104. Kommune, die sich an dem Projekt beteiligt.

Der Chef der Staatskanzlei zeigte sich sehr stolz, dass Rheinland-Pfalz mit 48,3 Prozent ehrenamtlich engagierter Bürgerinnen und Bürger bundesweit den Spitzenplatz belege. „Es ist Ministerpräsidentin Malu Dreyer ein Herzensanliegen, die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt gut zu gestalten. Deshalb hat die Ministerpräsidentin die landesweite Ehrenamtskarte ins Leben gerufen und die Kommunen im Land eingeladen, auf freiwilliger Basis mitzumachen. Damit wollen wir den Ehrenamtlichen für ihr Engagement danken und ihnen die verdiente Anerkennung zukommen lassen.“ Erst kürzlich wurde dafür auch die Altersgrenze für die Ehrenamtskarte von 16 auf 14 Jahre gesenkt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer wolle damit das Engagement von jungen Menschen würdigen und fördern. „Mit der öffentlichen Anerkennung wollen wir dazu beitragen, Jugendliche für ein Ehrenamt zu begeistern oder sie anzuspornen, sich weiterhin zu engagieren“, sagte Staatssekretär Clemens Hoch. Dies sei auch ein Schwerpunkt der rheinland-pfälzischen Präsidentschaft im Bundesrat.

Mittlerweile könnten knapp 2,5 Millionen Menschen in den teilnehmenden Kommunen eine Ehrenamtskarte beantragen, sofern sie die Voraussetzungen erfüllten. Das seien rund 61 Prozent der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer. Alle großen Städte, viele mittlere und kleine Kommunen und schon fünf Landkreise beteiligten sich. „Je mehr Städte und Gemeinden bei dem Projekt mitmachen, desto mehr Vergünstigungen können landesweit angeboten werden“, so der Chef der Staatskanzlei. Mit den heute neu hinzukommenden Vergünstigungen sei die Liste auf rund 475Positionen angewachsen. Insgesamt sei die Ehrenamtskarte ein echtes Erfolgsmodell. „Und wir hoffen natürlich, dass noch viele weitere Kommunen die Ehrenamtskarte einführen werden“, sagte Staatssekretär Clemens Hoch. Er wünschte allen ehrenamtlich Engagierten in der Stadt Neuwied viel Freude bei der Nutzung der Ehrenamtskarte.

Oberbürgermeister Nikolaus Roth begrüßte die Initiative zur Einführung der  Ehrenamtskarte in Neuwied, die aus der Mitte des Stadtrates kam. Gerade in Neuwied habe bürgerschaftliches Engagement eine lange Tradition und eine große Bedeutung. Ohne dieses Engagement sei das gesellschaftliche Leben in der Form nicht denkbar, betonte der OB und nannte als Beispiele die große Zahl von Stiftungen in der Stadt und die vielen kulturellen wie sozialen Organisationen, die ehrenamtlich getragen werden. „Die Ehrenamtskarte ist dafür eine Anerkennung, die über ein symbolisches Dankeschön hinausgeht“, erklärte Roth.

Die Ehrenamtskarte kann erhalten, wer mindestens 14 Jahre alt ist und sich in einer der teilnehmenden Kommunen durchschnittlich mindestens fünf Stunden pro Woche, beziehungsweise 250 Stunden jährlich ehrenamtlich engagiert und dafür keine pauschale finanzielle Entschädigung bekommt. Die Inhaberinnen und Inhaber der Karte können dann landesweit alle Vergünstigungen in Anspruch nehmen. Die Karte wird von der Staatskanzlei ausgestellt und ist auf zwei Jahre befristet und kann danach erneut beantragt werden. Das Land stellt ebenfalls Vergünstigungen durch landeseigene Einrichtungen und Sonderaktionen.