Beispiele gelungener Praxis 2021
Um neue, kreative Ansätze landesweit sichtbar zu machen, ihre Umsetzung zu fördern und zur Nachahmung anzuregen, hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer in diesem Jahr zum fünften Mal den „Ideenwettbewerb Ehrenamt 4.0“ ausgeschrieben. Auch in diesem Jahr wurden wieder innovative ehrenamtliche Projekte, die digital oder mit digitaler Unterstützung realisiert wurden ausgezeichnet.
Diese werden hier als Anregung für eigene Projekte vorgestellt.
Projekt: AWESOME, das Tanzvideo der Freunde der Kulturförderung e.V.
AWESOME ist ein Tanzvideo-Projekt, bei dem Jugendliche ein Musikvideo produziert haben. Dabei wurden sie von professionellen Künstlern und Künstlerinnen unterstützt. Sie gaben Einblicke in die Berufe des Theaters und des Films. Das Projekt fördert und fordert die jugendlichen Teilnehmenden auf vielfältigen Ebenen: Als Choreografen, als Tanzgruppe, als Dialogpartner zu Themen wie Theater, Film, Künstlerdasein und Kreativarbeit und bei der Arbeit mit der Kamera.
Weitere Informationen zum Projekt und den Freunden der Kulturförderung.
Projekt: Mit Corona in die neue Zeit
Der Stadtteiltreff Gonsenheim betreibt seit über 20 Jahren erfolgreich Gemeinwesenarbeit in einem hochverdichteten Wohnviertel in Mainz-Gonsenheim. Sie bieten vielfältige Hilfen auf dem Weg in die Digitalisierung an und unterstützen vor allem einkommensschwache Familien bei der Beantragung und Einrichtung zusätzlicher Endgeräte. Sie vermitteln die digitale Kompetenz sowohl bei Kindern durch Online-Schülerhilfe als auch bei den Eltern durch Elternstammtische über die Plattform Zoom. Des Weiteren bietet der Stadtteiltreff unter anderem Smartphone-Kurse für Senioren und Seniorinnen an. Sie betreiben eigene Accounts in den sozialen Medien und produzieren nebenbei Videos zur Darstellung ihrer Arbeit. Es wurden digitale Räume für Begegnung und Kultur geschaffen.
Projekt: Virtuelle Demo - Statements gegen Rassismus kreativ filmisch umgesetzt
Die Steuerungsgruppe Speyer ohne Rassismus - Speyer mit Courage besteht aus verschiedenen Schulen, Vereinen, Institutionen und Privatpersonen, die sich gegen jegliche Diskriminierung und Ausgrenzung in Speyer einsetzen. Im Vordergrund steht dabei die Arbeit der Jugendlichen.
Die Steuerungsgruppe plante im März 2021 eine virtuelle Demo zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto: „Gemeinsam gegen Rassismus“. Da die Demo virtuell umgesetzt wurde, konnten alle Interessierten teilnehmen und etwas dazu beitragen. Über die sozialen Netzwerke wurde dazu aufgerufen, Statements zu schicken, die anschließend kreativ in einem Film verarbeitet und über YouTube und dem eigenem Facebook-Account veröffentlicht wurden.
Link zum Video der virtuellen Demonstration
weiterführende Informationen zum Projektablauf
Projekt: Online Selbsthilfegruppe Seelenwohl
Die Selbsthilfegruppe Seelenwohl wurde im März 2021 durch die Organisation Kiss-Pfalz Selbsthilfetreff Pfalz e.V. als Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe initiiert. Impulsgebend für diese Initiative waren viele eingehenden Suchanfragen zu Selbsthilfegruppen mit den Themen Angst, Depression und Isolation. Um dem Klientel die Möglichkeit zu geben, neue Wege in der Selbsthilfe zu gehen, stellt die Organisation Technik und Videosysteme zur Verfügung, da die Möglichkeiten für persönliche Treffen stark erschwert sind. Somit konnte die Hürde der Digitalisierung gemeistert werden.
Derzeitiger Schwerpunkte sind neben den stattfindenden gesundheitsbezogenen Gesprächen, die Verselbstständigung der Gruppe.
Projekt: Echtzeitermittlung der Stromgeschwindigkeit und des Abdrifts im Rhein
Die im Projekt der DLRG Ortsgruppe Rheinböllen e.V. entwickelte App soll die Arbeit aller Wasserrettungseinheiten, insbesondere entlang des deutschen Rheins unterstützen, indem sie auf Basis von Echtzeitdaten (Pegelstände, Abflusswerte und Stromgeschwindigkeiten) ermittelt, wie schnell der Rhein an der abgefragten Stelle fließt.
Die App soll das langwierige und ungenaue Arbeiten mit analogen Tabellen durch eine schnellere, ortsunabhängige, präzisere und digitale Lösung ersetzen.
Projekt: Chor. Digital. Gemeinsam.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt die Preisträgerinnen der ChoriFeen.; © Staatskanzlei RLP/Sämmer
Wenige Wochen nach dem ersten Lockdown hat die Organisation der ChoriFeen Andernach e.V. digitale Chorproben angeboten. Als wieder Präsenz-Chorproben mit Beschränkung der Teilnehmenden möglich waren, waren es hybride Proben. Verschiedene digitale Tools wurden während der Pandemie eingesetzt. So stellte unter anderem die Chorleiterin zum Einüben neuer Lieder, von ihr eingesungene Teaching-Files über die Chor-Cloud zur Verfügung. Die Texte sind hier zu hören und leichter zu lernen. Über einen speziellen Server wurde gemeinsames Singen ermöglicht.
Weiter Informationen zum Projekt und dessen Umsetzung: Link
Projekt: Nah am Mitglied trotz Corona - Die App vom TV 1882 Linz
Mit der Vereinsapp des Turnverein 1882 Linz e.V. werden aktive und passive Mitglieder, Interessierte und Übungsleiter über Neuigkeiten, Veranstaltungstermine, Angebote und Aktionen informiert. Durch die Chat- und Informationenfunktionen werden Menschen aus der Gemeinde und der Region über die Vielfalt des Vereins informiert. Sie verknüpft Jugendarbeit, Seniorensport und die Fanfarencorps. Es ist möglich, auf direktem Wege mit dem Vereinsvorstand und den Übungsleitern und Übungsleiterinnen in Kontakt zu treten. Gerade in der Pandemiezeit bringt die App auch eine enorme administrative Erleichterung mit sich, wenn es um den Gesundheitsschutz der Mitglieder geht.
Projekt: Digitale Dorfentwicklung - digitale Vereine
Der Heimat- und Verkehrsverein Lörzweiler hat es sich - gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Projektteam Digitalisierung der Ortsgemeinde - zur Aufgabe gemacht, die Vereine und Institutionen vor Ort besser zu vernetzen. Die Zusammenarbeit der Vereine sowie der digitale Auftritt der Vereine soll gefördert und ein gemeinsamer professioneller Internetauftritt erstellt werden.
In Vorbereitung ist derzeit ein digitales Geschichtsbuch der Vereine und des Orts als Verknüpfung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Projekt: Online Schwimmkurs des Ingelheimer Segelclub e.V.
Seit längerer Zeit mahnen unter anderem Vereine und Schulen, dass es immer mehr Kinder gibt, die nicht schwimmen können. Nicht zuletzt durch die Pandemie wurde dies verstärkt. Fast alle Schwimmbäder mussten schließen und es wurden nur wenige Schwimmkurse angeboten. Mit dem Projekt „Online Schwimmkurs“ hat der Ingelheimer Segelclub e.V. ein Konzept erarbeitet, bei dem die Eltern online so ausgebildet werden, dass sie ihren Kindern eigenverantwortlich schwimmen beibringen können. Der Online Schwimmkurs besteht aus zwei Maßnahmen: Bei der ersten Ausbildungseinheit werden die Kinder zu Hause mit haushaltsüblichen Gegenständen an das Wasser gewöhnt. Das Schwimmen wird mit dem zweiten Teil der Ausbildung im Schwimmbad erlernt.
Projekt: nina.rotliegend.de – Spurensuche in der Urzeit des Urweltmuseum GEOSKOP
Das vorgestellte Projekt ist Teil des Kooperationsvorhabens „Landschaft und Lebewelt einer 290 Millionen Jahre alten Halbwüste – die fossilführenden Rotsedimente zwischen Nierstein und Nackenheim“. Die rund 290 Millionen Jahre alten Rotsedimente bei Nierstein sind eine Fossillagerstätte von Weltrang. Im Jahre 1926 entdeckt, sind bis heute schätzungsweise 5.000 Fossilien geborgen worden. Wissenschaftlich interessierte Hobbygeologen und Hobbypaläontologen, tragen über Jahre hinweg umfangreiche Daten zusammen. Mit der Bilddatenbank PIWIGO sollen alle in privaten und öffentlichen Sammlungen verfügbaren Daten zusammengeführt und damit die Durchführung und Auswertung des Projektes effektiver und effizienter gestaltet werden.