Jugendforum RLP


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Leben in der Schule

Ihr, die Lehrer und alles Drumherum

Foto: knipseline / pixelio.de
Pausen, Verpflegung, Lehrer, soziales Miteinander und Beteiligung an Entscheidungen, die Euch betreffen – die Schule bestimmt Euren Alltag und Eure Zukunft. Und wer bestimmt die Schule?
Daran sind viele beteiligt: die Kultusminister der 16 Bundesländer setzen Standards und arbeiten an der Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern, Rheinland-Pfalz macht die Lehrpläne, die Gemeinden geben Geld und Räume, Schulleiter halten die Fäden in der Hand, Lehrer unterrichten und auch Ihr könnt das ein oder andere mitbestimmen. Für eine gute Schulkultur sind alle verantwortlich.

Eure wichtigsten Anliegen für eine bessere Schule sind:
  • Lehrer sollen mehr für die Schüler da sein. Sie sollen Vor- und Nachbereitungen und Korrekturen nicht zu Hause machen.
  • Mobbing ist für Euch ein großes Problem: Beleidigungen und Beschimpfungen sind an vielen Schulen normal, berichtet Ihr. Ob aus Langeweile, Frust oder Aggression - das muss aufhören! Was für Ideen gibt’s, damit sich das ändert?
  • Wer bestimmt, ob Ihr in der Schule Kaugummi-Kauen oder in die Pausenhalle dürft? Vielleicht Ihr selbst!? Mehr Mitspracherechte für Schüler, fordert Ihr und wünscht Euch eine bessere Aufklärung über Eure Rechte und Möglichkeiten.
  • Ob Schulsanitäter, Erste-Hilfe-Kurse, abgesperrte Schulgelände, Geruchstests auf Toiletten oder leckeres Mittagessen – Ihr wollt eine sichere Schule, an der Ihr Euch wohl fühlt und ungestört lernen könnt.
  • Werbung hat Eurer Meinung nach in der Schule gar nichts zu suchen.
Wenn Ihr etwas verändern wollt, bildet Euch eine Meinung und diskutiert im Forum – mit einer gemeinsamen Stimme seid Ihr lauter!

Mitwirkungsmöglickeiten der Schüler in der Schule

In einer deutschlandweiten Umfrage der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2004 gaben nur 14,5 Prozent der Jugendlichen an, dass sie in der Schule viel oder sehr viel mitwirken dürfen. Schüler werden vor allem dann beteiligt, wenn die Entscheidung die Lehrer nicht direkt betrifft. Bei Entscheidungen, die Lehrer direkt betreffen (z.B. bei Terminen für Klassenarbeiten) haben Schüler meist wenig zu sagen. Am wenigsten einbezogen werden die Schüler bei der Leistungsbewertung. Die Wahrnehmung bei Lehrern und Schülern, wie viel die Schüler im Unterricht mitbestimmen dürfen, geht weit auseinander:

Definition Mobbing

Das Wort Mobbing stammt vom englischen Verb „to mob“ = schikanieren, anpöbeln.
Mit Mobbing sind nicht die alltäglichen Schulkonflikte gemeint, sondern Handlungen negativer Art, die durch eine oder mehrere Personen gegen eine Mitschülerin oder einen Mitschüler über einen längeren Zeitraum vorkommen. Dazu gehören etwa Beschimpfungen, Verleumdungen, Demütigungen, Drohungen, Quälereien oder sexuelle Belästigungen. Mobbing ist besonders schlimm, weil oft niemand davon erfährt. Nur eine gute Schulkultur kann psychische und körperliche Gewalt an Schulen verhindern.
Die Mitbestimmung von Schülerinnen und Schülern ist in Teil 2, Abschnitt 4 des Schulgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz festgelegt. Hier ist der Link zum Download:
Studie der Bertelsmann Stiftung zu Kinder- und Jugendpartizipation in Deutschland:
Die LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz setzt sich für Eure Rechte ein:
Demokratie lernen und leben in der Schule!? „Aktivierung und Orientierung durch politische Bildung“: Vortrag von Dr. Dieter Schiffmann, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (Stellungnahme zur Anhörung der Enquetekommission „Bürgerbeteiligung“ des Landtags Rheinland-Pfalz vom 17.8.2012):
Die Leuphana Universität Lüneburg hat 2009 zusammen mit der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine Befragung zum Thema Mobbing und Gewalt an Schulen durchgeführt. Hier die Ergebnisse kurz gefasst:



Der Online-Dialog ist beendet. Hier konntest Du das Ergebnis der Jugendkonferenz kommentieren.

Feedback zum Jugendforum insgesamt findest Du im öffentlichen Bereich "Lob & Kritik".

Kommentare

macht einen Lösungsvorschlag

Orientierungsrahmen Schulqualität - gedrucktes Paradies?

08.09.2012 09:46 fabian macht einen Lösungsvorschlag

 Fabian Müller Der schon öfters angesprochen Orientierugnsrahmen Schulqualiät skizziert eigentlich schon recht genau, wie die ideale Schule in RLP aussehen sollte. Man kann ihn sich u.a. hier downloaden: http://www.mbwwk.rlp.de/fileadmin/mbwjk/service/publikationen/Bildung/Orientierungsrahmen_Schulqualität_2009.pdf Da steht ganz viel von dem, was in der 1. Phase hier als Problem geschildert wurde schon als auszumerzendes Übel drin. Wenn Schule in der Praxis wirklich so ablaufen würde, wie es dort als Zielzustand formuliert wird, wäre das Schulleben nahezu paradiesisch. Man kann also davon ausgehen, dass vieles von dem, was an Schulen derzeit schlecht läuft, von den verantwortlichen Stellen längst als Problem erkannt ist. Daher liegt die Herausforderung meiner Meinung nach darin, die im Orientierungsrahmen entwickelte theoretische Konzeption auch mit Nachdruck in die Praxis zu tragen und zu evaluieren, was offenbar trotz AQS nur schleppend zu Fortschritten führt.


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die ideale Schule? rofl

08.09.2012 09:55 Flitzer ergänzt

 Christian Vonwirth Dieses Konzept zeigt vllt eine sozialisitsche, Gleichmacherei propagierende Schulform, aber beileibe keine ideale Schulform mit Chancengerechtigkeit bei Fördern und Fordern!


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Erläuterung AQS

08.09.2012 10:03 fabian ergänzt

 Fabian Müller AQS steht für die Agentur für Qualitätssicherung an Schulen. Dort arbeiten Menschen, die alle Schulen in RLP in regelmäßigen Abständen besuchen und evaluieren. D.h. grob gesagt befragen die Leute die Schüler, Eltern und Lehrer, zeigen Defizite auf, entwickeln Perspektiven und Arbeitsziele für die nächsten Jahre usw. und erstellen einen Bericht. näheres dazu hier: http://aqs.rlp.de/ wieder was zum klickbar machen^^


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Hinweis der Moderation

Erläuterung AQS

08.09.2012 10:07 moderationChristopher Hinweis der Moderation

 Christopher Stangohr Vielen Dank für die schnelle Antwort und Erläuterung. Damit hilfst du andern Usern sehr.
Natürlich ist auch dieser Link nun klickbar.

Viele Grüße
Dein Moderationsteam


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@Flitzer

08.09.2012 10:07 fabian ergänzt

 Fabian Müller Auch wenn ich deine Meinung respektiere kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wo du im Orientierungsrahmen Schulqualität sozialistische Elemente entdeckst. Da der Link aber nun klickbar ist, kann sich ja jeder User das entsprechende Werk durchlesen und sich selbst ein Bild machen und entscheiden, ob das dort vorgestellte Bild von Schulqualität seinen Vorstellungen entspricht oder nicht.


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macht einen Lösungsvorschlag

SV Stärken!

08.09.2012 12:22 marcel_muller_7311 macht einen Lösungsvorschlag

 Marcel Müller Ich sehe in der Stärkung der Schülervertretungen an Schulen eine Möglichkeit den Schülern eine größere Macht an den Schulen zu verleihen. Die SV kann in vielen angesprochenen Themen Abhilfe schaffen z.B. Schulsanitäter ausbilden. Das Land Rheinland-Pfalz müsste einerseits per Gesetz der SV mehr Mitspracherechte gegenüber anderen schulischen Gremien gestatten, sodass die Schulleitung Zustimmung der SV benötigt für Entscheidungen, wenn es beispielsweise um die Gestaltung der Schule geht. Damit so eine Regelung auch tatsächlich Wirkung bringt muss aber zunächst gesichert sein, dass die Schülervertretungen an JEDER Schule funktionsfähig sind und aktiv. Es gibt jetzt schon Fortbildungsmaßnahmen von der rheinlandpfälzischen Landesschülervertretung (LSV), diese müssen aber noch ausgeweitet werden.


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theoretische Befugnisse vs. praktische Anwendung

08.09.2012 20:50 fabian ergänzt

 Fabian Müller Rein auf dem Papier gesehen hat die SV durchaus so einige Rechte, die u.a. in einer entspechenden Verwaltungsvorschrift geregelt sind. An der Überarbeitug dieser Vorschrift ist die LSV meines Wissens immer mit beteiligt. Auch der schon mehrfach beschworene Orientierungsrahmen Schulqualität zeigt einige Rechte von Schülern und Schülervertrteungen auf. Das Problem liegt meiner Meinung nach eher darin, wie diese Rechtsgrundlagen in der Praxis angewendet werden. Bei manchen SVern bezweifle ich, ob sie die Verwaltungsvorschrift jemals gesehen geschweige denn gelesen haben. Ebenso kann man von einem Direktor nicht erwarten, dass er die Schüler noch mit de Nase draufstupst. D.h. bevor es an neue Kompetenzen geht, muss erst dieses Informationsdefizit beseitigt werden, damit die SVen ihre bisherigen Aufgaben und Rechte professionell wahrnehmen. Dazu können die von dir angesprochenen SV-Berater sicherlich ein Stück weit beitragen, als einziges Element reicht das aber nicht aus.


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aktuelles Beispiel aus Neuwied

15.09.2012 07:49 fabian ergänzt

 Fabian Müller Hier gibt es grade einen interessanten Veranstaltungsansatz zu diesem Thema: http://www.lsvrlp.de/article/3601.wir-haben-rechte-schuelerinnenkonferenz-in-neuwied.html


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sonstiges

Mehr Sozialarbeiter an unseren Schulen!

14.09.2012 14:59 Kruemel sonstiges

Ich finde, dass man an unseren Schulen mehr Sozialarbeiter einsetzen soll. Es gibt heutzutage viel zu viele Schüler die unter Mobbing leiden und oftmals haben sie keinen,mit dem sie reden können. Hier wären Sozialarbeiter angebracht um dagegen vorzugehen. Leider gibt es an einigen Schulen keine und bekommen erst welche, wenn es zu spät ist. Aber ist das nicht immer so, dass erst gehandelt wird, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist? Meiner Meinung nach, sollte man dem vorbeugen. Was sagt ihr dazu? Seht ihr das genauso oder eher nicht?


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Zustimmung!

15.09.2012 07:46 fabian ergänzt

 Fabian Müller Ich sehe das genauso. Die Schulsozialarbeit wurde in den letzten Jahren zwar schon personell ausgebaut, da ist aber noch massig Luft nach oben. Insbesondere die Gymnasien wurden da jahrelang vernachlässigt. Dabei gibt es dort ebenfalls genug zu tun, zwar z.T. andere Probleme als an anderen Schulen, aber ebenso dringliche. Im Zielzustand sollte jede weiterführende Schule in RLP einen Schulsozialarbeiter haben, und zwar pro 100 Schüler 0,1 Stellen. Es gibt in RLP Gymnasien mit ca. 1300 Schülern, an denen eine Sozialarbeitern mit 20% Arbeitsszeit beschäftigt ist. umgekehrt gibt es RS+ mit 400 Schülern und eine halben Stelle Sozialarbeit. Diese massive Ungleichbehandlung ist nicht zu akzeptieren.


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macht einen Lösungsvorschlag

Demokratische Schulen als Lösungskonzept

14.09.2012 17:46 AlexMarx macht einen Lösungsvorschlag

 Alex. W. Die drei Kernkriterien sind: - es gibt bewusst keinen für alle Schüler verbindlichen Lehrplan - möglichst viele Belange des schulischen Zusammenlebens werden basisdemokratisch geregelt, wobei jedes Mitglied der Schulgemeinschaft eine Stimme hat - jeder Schüler kann sich frei in der Schule bewegen, solange er die Freiheit anderer nicht einschränkt oder gegen von der Gemeinschaft beschlossene Regeln verstößt. Demokratische Schulen ermöglichen ihren Schülern somit ein selbstbestimmtes Lernen. Für alles Weitere: http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratische_Schulen


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macht einen Lösungsvorschlag

Keine Bundeswehrwerbung mehr an Schulen in RLP

14.09.2012 17:55 AlexMarx macht einen Lösungsvorschlag

 Alex. W. Ab sofort soll Bundeswehrwerbung jeglicher Art in rheinland-pfälzischen Schulen unterlassen werden. Die Bundeswehr soll keine Schüler/Innen zum Verheizen für ihre Auslandseinsätze bekommen!


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Gleichsetzung mit FSJ als Lösung?

14.09.2012 20:18 fabian macht einen Lösungsvorschlag

 Fabian Müller Ich bin dafür, dass alle Träger der Freiwilligendienste gleichbehandelt werden sollten. D.h. entweder dürfen alle werben, oder niemand. Bufdi, FSJ, Bundeswehr, FÖJ usw. sind Angebote für die gleiche Zielgruppe und suchen gleichermaßen Nachwuchs um ihre Stellen zu besetzen. Wenn die Bundeswehr in die Schulen geht, die anderen aber nicht, hat sie zunächst einen Vorteil im Wettbewerb um diesen Nachwuchs. Meiner meinugn nach. wäre es besser, sowas kompett aus der Schule rauszulassen, und über Infoveranstaltungen, änhlich wie Ausbildungsmessen zu regeln, die die Schüler bei Interesse in Eigenregie besuchen können. Zum Thema "Verheizen": Es ist ein nahezu paradiesischer Zustand, dass wir in einer derart friedfertigen Zeit leben, dass wir aktuell keine Wehrpflicht brauchen und den bedarf mit denen decken können, die unbeingt hinwollen. Die Bundeswehr "verheizt" keine Leute, wenn dem so wäre müssten du und ich bald als Reserve antanzen...


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Bundeswehr braucht Werbung

15.09.2012 23:48 Peter macht einen Lösungsvorschlag

 Peter Daebel Die Bundeswehr ist maßgeblich für die Sicherheit unseres Landes verantwortlich und braucht dafür junge Bürgerinnen und Bürger die sich dort für unser Land einsetzen und unseren höchsten Respekt verdient haben. Dem Arbeitgeber Bundeswehr wurde es mit der Abschaffung der Wehrpflicht (der ich absolut zustimme!) erheblich erschwert junge Menschen zu finden, die sich für unser Land engagieren wollen. Und da es um unser aller Sicherheit geht, halte ich es für äußerst unbedacht das Werben an Schulen einzuschränken. Natürlich stimme ich zu, dass dies auch anderen, neben der Bundeswehr, möglich sein muss.


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fragt nach

ergänzung

16.09.2012 16:28 AlexMarx fragt nach

 Alex. W. nun, mit verheizen meine ich soldaten, die ins ausland gehen...meiner meinung nach sollte die bundeswehr sich lediglich auf die aufgabe der verteidigung fokussieren..was machen deutsche soldaten am hindukusch oder in serbien??? die haben da meiner meinung nach nix verloren....


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Spart nicht an unserer Bildung!

16.09.2012 17:06 Kruemel ergänzt

Es gibt an vielen Schulen in RLP ständigen Stundenausfall. Und warum? Weil zu wenige Lehrer angestellt sind. Besonders schlimm ist es in der Oberstufe. Da fallen häufig Stunden aus und das sieht man an den Leistungen. Und dann beschweret man sich, dass RLP so schlecht abschneidet. Wenn es Vertretungsstunden gibt, dann sind es meistens keine Fachvertretungen. Das sollte man ändern und vor allem den Lehrern mehr bezahlen. Auf Grund des Gehalts gehen viele von ihnen in andere Bundesländer. Da ist es doch kein Wunder, wenn unsere Bildung leidet!


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