Jugendforum RLP


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Partnerschaft und Gleichstellung

Mann, Frau, hetero, homo, bi – Familie = Familie

Foto: twinmo / pixelio.de

Diskriminierung geht gar nicht. Ich liebe, wen ich liebe und da hat sich niemand einzumischen – diese Haltung unterstützt Ihr. In einer modernen Gesellschaft sollte das Geschlecht Eurer Meinung nach keine Vor- oder Nachteile mit sich bringen und wie man seine Beziehungen gestaltet, bleibt jedem selbst überlassen. Die Gleichstellung von Mann und Frau und homosexuellen Menschen ist Euch sehr wichtig.

Eure zentralen Anliegen zusammengefasst:

  • Die eingetragene Lebenspartnerschaft (in der Umgangssprache auch Homo-Ehe) unterscheidet sich in bestimmten Bereichen (vor allem wenn es um steuerliche Vorzüge geht) von der traditionellen Ehe. Alle Lebenspartnerschaften sollten Eurer Ansicht nach als Familien gelten und von der Politik unterstützt werden.
  • Auch wenn es darum geht Kinder zu adoptieren stoßen homosexuelle Paare auf viele Hindernisse.
  • Es gibt kaum Kultur- und Freizeitangebote, die sich speziell an homosexuelle Jugendliche richten, viele würden sich solche aber wünschen.
  • Homosexuelle werden nach wie vor auf Grund ihrer Sexualität beleidigt, „schwul“ wird zu oft als Schimpfwort benutzt, vor allem in Internet.


Es gibt noch viel zu tun, oder? Was sagt Ihr? Hier könnt Ihr Eure Meinungen und Standpunkte austauschen und diskutieren!

…übrigens auch zu Fragen der Gleichberechtigung von Mann und Frau und zu allem rund um die Familie: oder ist das für Euch kein Thema?

Wie viele „Lebensgemeinschaften“ gibt es in Rheinland-Pfalz?

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Die Zahl der Zahl traditionellen Familien in Rheinland-Pfalz, das heißt von Ehepaaren mit Kindern sank von 79,8 % im Jahr 1998 auf 73,4 % im Jahr 2008, während die Zahl der (gleichgeschlechtliche und gemischtgeschlechtliche Personen) Lebensgemeinschaften mit Kind und die der Alleinerziehenden mit Kind stieg. Trotzdem überwiegt die Form der traditionellen Familie klar. Im Jahr 2008 gehörten 26,6 % der Familien zu diesen Formen des Zusammenlebens.
 

Infos rund um die Lebenspartnerschaft

  • Seit 2001 gibt es die Möglichkeit der sogenannten „Eingetragene Lebenspartnerschaft (LP)“, die durch das Lebenspartnerschaftsgesetz geregelt ist (LPartG).
  • In manchen Punkten ähnelt die LP der Ehe: z.B. Verpflichtung zum gegenseitigen Unterhalt, Regelung der erbrechtlichen Position, Möglichkeit auf gemeinsamen Nachnamen.
  • Steuerrechtlich beinhaltet LP keine Gleichstellung mit der Ehe.

Infos rund um Regenbogenfamilien

  • Die Mehrheit (93 %) der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften lebt nicht mit Kindern zusammen, 2007 wuchsen rund 7.000 Kinder in Regenbogenfamilien auf (hauptsächlich in Familien von zwei Frauen (92 % der Kinder)
  • Eine Studie, die vom Bundesministerium der Justiz in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass das Kindeswohl bei Regenbogenfamilien genauso gewahrt ist wie bei anderen Familienformen. Die Persönlichkeitsentwicklung sowie die schulische und berufliche Entwicklung der betroffenen Kinder verlaufen positiv. Maßgeblicher Einflussfaktor ist laut der Untersuchung nicht das Geschlecht der Eltern, sondern bei allen Familienformen die Beziehungsqualität in der Familie bzw. eine gute Eltern-Kind-Beziehung
  • Stiefkindadoption ist möglich, also wenn ein Lebenspartner das leibliche Kind des anderen Lebenspartners adoptiert
  • Eine gemeinsame Adoption ist für gleichgeschlechtliche Paare nicht möglich, sie können nur als Einzelpersonen adoptieren, was bedeutet, dass nur ein Partner Elternrechte übernimmt, was oft zu einem Argument gegen eine Vermittlung an gleichgeschlechtliche Paare wird

Die Seite der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema Homosexualität. Hier findet Ihr Daten und Fakten rund um das Thema Homosexualität und könnt Euch über Homosexualität in bestimmten Bereichen informieren, wie z.B. Homosexualität und Religion.

Die Seite der Bundeszentrale für politische Bildung informiert über „Regenbogenfamilien“, welche Rechte sie haben und wie sich ihr Alltag gestaltet.

Hier findet Ihr das Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft zum Download:




Der Online-Dialog ist beendet. Hier konntest Du das Ergebnis der Jugendkonferenz kommentieren.

Feedback zum Jugendforum insgesamt findest Du im öffentlichen Bereich "Lob & Kritik".

Kommentare

fließt in das Thema ein

Gleichbehandlung

03.09.2012 18:27 Leo fließt in das Thema ein

 Leonhard Schwinn Liebe Jugendliche, ich halte es für unklug die ausgliederung von homosexuellen Jugendlichen aus der gesellschaft zu fördern. Ich kenne einige homosexuelle die bereits in einer schlimmeren Nebengesellschaft leben als viele Migranten. Fördern wir doch lieber die Aufklärung über das was in unserem grundgesetz ohnehin drinsteht. Beispielsweise Schule ohne Rassismus Schule mit Courage bietet hier meiner Meinung nach mehr Potential als die Diskussion um Beleidigungen und den Ausbau der Ausgrenzung.


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macht einen Lösungsvorschlag

Auseinandersetzung mit Homosexualität an Schulen

03.09.2012 18:32 fabian macht einen Lösungsvorschlag

 Fabian Müller Darauf bezugnehmend lässt sich ergänzen, dass es mit SchLAu RLP bereits eine tolle Organisation gibt, die an Schulen Workshops zu diesem Thema durchführt und Jugendliche entsprechend aufklärt sensibilisiert(die sind auch Kooperationspartner von Schule ohne Rassismus). Die jugendlichen Referenten erzählen dabei von ihren eigenen Erfahrungen und stehen auch für Fragen aller Art zur Verfügung.


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macht einen Lösungsvorschlag

keine Auseinandersetzungen!

03.09.2012 18:51 Flitzer macht einen Lösungsvorschlag

 Christian Vonwirth vielmehr bin ich für Zusammenarbeit! gute Gleichberechtigung heißt auch hier nicht Gleichstellung, sonst machen wir die gleichen Fehler wie bei der Zuvorstellung der Frau, die wir grade einführen. Zumeist sind sogar die Frauen die Leidtragenden darunter... -> falsche Welt. gute Gleichberechtigung heißt, das die gleichen Regeln für alle gelten. Man kann die Homosexuellen einfach als gleich akzeptieren. Sie können natürlich andererseits nicht erwarten, zB Leistungen zu erhalten, die für das Gebären von Kindern gezahlt werden, was sie ja nicht tun. (Bsp. Ehegattensplitting)


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macht einen Lösungsvorschlag

Erster Schritt: Gleichsetzung der EHE

06.09.2012 07:40 AlexMarx macht einen Lösungsvorschlag

 Alex. W. 1. Gleichsetzung der Ehe von homosexuellen mit der heterosexuellen Ehe 2. freies Adoptionsrecht für Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Ehe 3. mehr Aufklärung an Schulen durch Schlau RLP und mehr Präsenz des Themas (z.B. durch Info-Stände) in der Öffentlichkeit


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Gleichsetzung der Familie - aber andersrum

06.09.2012 09:49 Flitzer ergänzt

 Christian Vonwirth ich sehe garnicht ein, warum ich Homosexuellen Paaren, steuererleichterungen geben sollte??? Gleichzeitig sehe ich das aber auch für Ehepaare ohne Kinder nicht ein. Wenn ich also die Ehen gleichsetzen will, dann kriegen beide keine Vorteile, sondern erst solche Paare, die Kinder bekommen haben. (leider schließt das Homosexuelle aus, aber das ist ja eine andere Diskussion) Die Bevorteilung im Grundgesetz kommt daher, dass das "Nachkommen in die Welt setzen" gefördert werden soll. und das muss die einzige förderwürdige Sache sein!


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Gleichsetzung

06.09.2012 14:14 Alina ergänzt

 Alina Gerischer Ich finde man sollte keinen Unterschied zwischen gleichgeschlechtlichen und "normalen" Ehen machen. Steuerlich sollten nur Ehepaare mit Kindern bevorzugt werden. Auch gleichgeschlechtlichen Ehepaaren sollte es möglich sein Kinder zu adoptieren, und sie sollten dann auch mit Ehepaaren mit Kinderen gleichgestellt sein.


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Gleichsetzung der Ehe

12.09.2012 20:55 AlexMarx ergänzt

 Alex. W. Gut, ich schließe mich euch beiden beim Thema Steuervergünstigung an, da ich dort noch nicht genau Bescheid wusste, warum die Hetero-Ehe eigtl. steuerbegünstigt ist. Dann gehe ich soweit, das die Steuerbegünstigung der Hetero-Ehe in RLP abgeschafft werden soll, um diese Form der Ehe nicht zu bevorteilen. Die Steuerbegünstigung bei Ehen (Hetero- und gleichgeschlechtlich) mit Kindern sollte beibehalten werden.


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macht einen Lösungsvorschlag

Gleichbehandlung

09.09.2012 19:45 Luisa macht einen Lösungsvorschlag

 Luisa Bühler ich finde, alle menschen müssten gleich behandelt werden, denn es ist die entscheidung jedes einzelnen und da haben andere sich einfach nicht einzumischen. Und wenn man sich nunmal liebt warum muss so etwas dann zerstört werden nur weil man einen des gleichen geschlechts liebt?! Natürlich ist es nicht das selbstverständlichste und es ist nunmal etwas besonderes, aber je öfter es vorkommt, desto alltäglicher wird es.


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macht einen Lösungsvorschlag

Da hast du recht!

16.09.2012 10:31 Kruemel macht einen Lösungsvorschlag

Hallo liebe Luisa, ich finde, da hast du recht. Es ist eine Entscheidung des Herzen, wen man liebt und wen nicht. Egal ob homo- oder heterosexuell. Wir sind alles nur Menschen und sollten uns für unsere Liebe nicht schämen müssen.In unserer heutigen Gesellschaft wird dieses The´ma schon besser Tolleriert als früher und doch haben es diese Personen nicht leicht. Deshalb finde ich, es sollte Infoveranstaltungen zu diesem thema geben um unsere Gesellschaft über dieses Thema aufzuklären.Vielleicht können wir hiermit ja schon etwas bewirken und dazu beitragen!


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Aufklärungsangebot

16.09.2012 16:26 Padder ergänzt

 Patrick Seifert Denkt ihr denn die Leute, die sich gegen so eine Gleichberechtigung aussprechen werden ihre Meinung ändern wenn es Aufklärung darüber gibt? Ich persönlich denke es sollte ein Aufklärungsangebot geben, man könnte es in den Schulunterricht mit einbringen, beispielsweise bei Religion/Ethik oder Biologie. Doch ich denke auch, dass die Leute die sich schlichtweg nicht wirklich dafür interessieren nur durch einen anderen Ansatz besänftigt werden können. Die Toleranz und Akzeptanz muss wieder in den Alltag gebracht werden. Ich selbst muss das nicht unbedingt sehen wenn sich z.b. zwei Männer küssen, aber ich toleriere es, akzeptiere es und freue mich für die Personen, da sie jemanden für sich gefunden haben. Und es ist nunmal, wie ihr beide schon erwähnt habt, die Sache eines jeden einzelnen in wen er sich verliebt. Zumindest sollte es das sein. Man muss es ja nicht gut finden, aber man kann es ja akzeptieren...ist (leider)in vielen Bereichen des Lebens so


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Kommentar zu euch beiden

16.09.2012 18:41 Luisa ergänzt

 Luisa Bühler

Ja ihr habt beide Recht mit dem was ihr kommentiert habt! Und ich denke selbst wenn z.B. Verantstaltungen anbietet um diese Dinge klarzustellen und zu erklären, werden dort auch nunmal nur die antanzen, die sich dafür interessieren! Und die anderen, werden weiterhin über dieses Thema denken wie sie es für richtig halten. Ich meine, klar, nicht jeder muss eine solche Beziehung zwischen 2 Menschen als "normal" und richtig halten aber man muss es (wie schon erwähnt) akzeptieren und Tolleranz zeigen! Die Idee, über das Thema im Schulunterricht zu sprechen, finde ich persönlich sehr gut! So lernt nämlich die Jugend, die nunmal die Zukunft ist, wie man damit umgeht.


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Zusammenfassung der Moderation

Ergebnisse eurer Diskussion

13.09.2012 07:28 moderationJannis Zusammenfassung der Moderation

 Jannis Das Ende der Diskussionsphase rückt nun "bedrohlich" näher, darum möchte ich einmal die wichtigsten Punkte eurer Diskussion zusammenfassen:

Wenn ich das richtig sehe, ist euch vor allem die GLEICHberechtigung der "eingetragenen Lebenspartnerschaft" mit der "traditionellen" Ehe wichtig. Dabei habt ihr genannt, dass es ein freies Adoptivrecht für gleichgeschlechtliche Ehen geben sollte. Viel wurde über die steuerlichen Unterschiede geschrieben, dabei ging es euch vor allem darum, niemanden zu benachteiligen. Strittig ist noch, ob ihr eine gleiche Steuervergünstigung für alle Ehen wollt, oder aber die Abschaffung dieser für kinderlose Ehen für sinnvoller haltet.
Es wurde auch eine Warnung ausgesprochen, nicht in eine Übervorsichtigkeit zu rutschen und gleichgeschlechtliche Ehen rechtlich über die "traditionelle" zu stellen. Dabei kam die Frage auf, was überhaupt "Gleichberechtigung" bedeutet?

Zur Integration von Homosexuellen habt ihr auch Organisationen wie "SchLAu RLP" und "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" genannt, die versuchen, Schüler für solche Themen zu sensibilisieren.
Habt ihr weitere Vorschläge für die Landesregierung, welche Maßnahmen zu treffen sind, damit ein entsprechender Gerechtigkeitssinn im Bewusstsein der Menschen verankert wird?


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Gleichberechtigung / Gleichstellung

15.09.2012 15:23 Padder ergänzt

 Patrick Seifert Wir befinden uns hier an einem Punkt, der in der Gesellschaft üblich geworden ist. Das Problem wird nicht sein entsprechende Gesetze einzuführen um eine Gleichstellung zu erhalten, was durchaus erfolgen sollte. Wie man das letztendlich anpasst und umstrukturiert, dazu kann ich leider nichts beitragen. Wünschen würde ich es mir dennoch, dass die unterschiedlichen Behandlungen, Vergünstigungen usw aufhören und ein tatsächliches "gleiches Recht für Alle" gilt. Das Problem wird sein, die Menschen dazu zu bringen, die Personen in ihrem Umfeld wieder als Menschen zu sehen, und nicht als Türken, Juden, Russen, Deutsche, Muslime, Christen, Schwule, Heteros oder sonst irgendwas. Da gilt es anzusetzen, was SoR-SmC ja bereits sehr engagiert macht. Es zählt der Einsatz in aufklärenden Bereichen und die Ursprungswerte der Menschheit, Toleranz, Akzeptanz usw, wieder ins Leben zu rufen und in den Vordergrund zu rücken.


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