Ideenwettbewerb Ehrenamt 4.0
Seit 2017 wird der Ideenwettbewerb Ehrenamt 4.0 ausgeschrieben. Mit der Auszeichnung sollen Organisationen und innovative Projekte sichtbar gemacht werden, die in unterschiedlichen Bereichen ehrenamtlichen Engagements digitale Akzente setzen und kreative Ansätze erproben. Bis zu zehn Projekte werden mit einem Preisgeld von jeweils 1.000 Euro prämiert.
Welche Ideen sind gefragt?
Gesucht werden Organisationen, Projekte oder Initiativen, die ehrenamtlich getragen sind und digital oder mit digitaler Unterstützung neue Wege beschreiten.
Dabei können ganz unterschiedliche Ideen und Ansätze im Mittelpunkt stehen. Dies kann die Nutzung digitaler Tools für die Vereinsverwaltung und das Vereinsmanagement sein, innovative digitale Lösungen für die Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsgewinnung, digitale Fortbildungsformate, eine selbst entwickelte App oder die Mitarbeit an einer Online-Enzyklopädie.
Angesprochen sind sämtliche Bereiche des ehrenamtlichen und freiwilligen Engagements vom Sport, über die Kultur, das Soziale, den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, die Traditions- und Heimatpflege oder die Flüchtlingshilfe. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Verein, eine Stiftung, ein Verband, eine kleine Initiative oder ein Projekt hinter dem Engagement stehen.
Entscheidend ist dabei auch nicht, wie aufwendig und wie technisch anspruchsvoll eine Idee ist. Wichtig ist, dass der gewählte digitale Ansatz zur Lösung aktueller Herausforderungen und zur Zukunftsfähigkeit Ihres ehrenamtlichen Engagements beiträgt.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer prämiert digitale Innovationen im Ehrenamt
Preisverleihung am 01. Februar 2025
© Staatskanzlei RLP / Sämmer
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„Wenn Digitalisierung auf kreative Ideen engagierter Bürgerinnen und Bürgern trifft, bietet das großes Potenzial für eine solidarische Zivilgesellschaft. Daher darf sie nie zum Selbstzweck werden. Die Aufgabe der Digitalisierung ist es, den Menschen dabei zu dienen, nicht umgekehrt. Die unzähligen Möglichkeiten, die dabei entstehen, führen aber auch zu neuen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Weil ehrenamtliche Arbeit heutzutage auch immer wieder mit digitalen Herausforderungen konfrontiert wird, unterstützen wir Vereine bei der Digitalisierung. Es ist besonders beeindruckend und verdient Anerkennung, wenn engagierte Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer ihre Ideen verwirklichen, um ehrenamtliche Projekte mit ihrem Einfallsreichtum digital zu gestalten, indem sie neue Wege erproben“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer bei der diesjährigen Verleihung des Ideenwettbewerbs Ehrenamt 4.0.
Der Ideenwettbewerb Ehrenamt 4.0 präsentiert und prämiert innovative und kreative Ideen aus ganz Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung möchte so die Weiterentwicklung der Projekte unterstützen, die kreativen Köpfe dahinter fördern und sie als Vorbild für neue Projekte hervorheben. Bereits zum achten Mal fand der Wettbewerb statt. Ausgezeichnet und prämiert werden dabei ehrenamtliche Projekte, die digital oder mit digitaler Unterstützung umgesetzt werden. In diesem Jahr gingen insgesamt 41 Bewerbungen ein. Eine sechsköpfige Jury wählte die vielversprechendsten zehn Projekte aus. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro.
Der Ideenwettbewerb Ehrenamt 4.0 ist Teil des Projekts „Digital in die Zukunft“. Dieses wurde durch die Landesregierung 2021 initiiert mit dem Ziel Vereine, Organisationen und Projekte auf ihrem Weg in die digitale Zukunft zu unterstützen. Das übergeordnete Ziel ist es dabei die Arbeit im Ehrenamt zu erleichtern und zu modernisieren. Neben Online-Fortbildungen zu aktuellen Vereinsthemen, einem digitalen Werkzeugkoffer sowie digitalen Vernetzungsmöglichkeiten wird ebenso ein regionales Fortbildungs- und Technik-Verleihsystem angeboten.
„Die Projekte unserer diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, wie engagierte Menschen Gemeinschaftssinn ganz konkret leben und dabei digitale Chancen kreativ nutzen. So erleichtern Apps, Softwareanwendungen und in diesem Jahr auch KI die Verwaltungsarbeit in Vereinen. Soziale Medien ermöglichen den Ehrenamtlichen Zugang zu einer großen Öffentlichkeit. Digitale Kommunikationsschnittstellen erweitern Wege auf denen sich engagierte Menschen ortsunabhängig austauschen können. Digitale Lösungen solcher Art stehen beispielhaft für die Idee des Ehrenamts 4.0. Aber auch allen engagierten Projekten und Organisationen, die nicht ausgezeichnet wurden, danke ich an dieser Stelle ganz herzlich für ihre Bewerbung und ganz besonders für ihre Arbeit vor Ort“, betonte Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
Eine Youtube-Playlist der Imagefilme der Siegerprojekte finden Sie unter folgendem Link:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLWBmPuCLTRJ_Y25BiyKUus5Fn3KFJ6Vnx
Preisträgerinnen und Preisträger:
I. Deep Space Mainz - Der Makerspace im Gonso
Projekt: On premise KI Server
Das Ziel: KI für alle. Mit dem Bau eines eigenen Servers mit ausreichend Rechenleistung soll KI für jedermann zugänglich gemacht werden. Aber auch ohne KI zu nutzen, ist der Server einsetzbar. Zum Beispiel für Spieleentwicklung und das Ausrendern von 3D Designs.
Heimatfreunde Weibern e.V.
Projekt: Oos Wöörteboch
Das Oos Wöörteboch dokumentiert mit verschiedenen eingesprochenen Wörtern und Sätzen rheinland-pfälzische Dialekte, deren regionale Zugehörigkeit und zeigt unterschiedliche Ausdrucksweisen auf.
Grüne Damen und Herren, eKH e.V.
Projekt: Grüne Damen und Herren gehen auf Soziale Medien
Es ist ein seit 1969 existierender, ehrenamtlicher Besuchsdienst in Krankenhäusern und Altenheimen. Seit 2023 berichtet die eKH in sozialen Medien über ihre Arbeit, um ihre ehrenamtliche Arbeit jungen Menschen und Nachwuchskräften näher zu bringen.
IV. Blinden- und Sehbehindertenbund Pfalz e. V.
Projekt: BSB Pfalz Audio - Der Podcast des Blinden- und Sehbehindertenbundes Pfalz
Mit dem Podcast „BSB Pfalz Audio“ informiert der Verein Betroffene, Angehörige und die interessierte Öffentlichkeit über Themen aus dem Blinden- und Sehbehindertenbund Pfalz sowie dem Bereich der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe.
Wäller Helfen e.V.
Projekt: Wäller-App
Die Wäller-App erweitert das Nachbarschaftshilfe-Netzwerk um viele digitale Angebote. Neben der Such- & Find-Funktion, Unterstützung beim Einkaufen, Rasenmähen, Gassi-Gehen, Gartenarbeit, Botendienste, Arztfahrten, besteht auch die Möglichkeit, in einer Art Kleinanzeigenmarkt bestimmte ehrenamtliche Hilfen selbst anzubieten. Eine Kalenderfunktion hilft regionale und öffentliche Termine zu organisieren. Zudem gib es interne und öffentliche Kommunikationskanäle für die eigene Vereinsarbeit und die Öffentlichkeitsarbeit.
VI. Kreml-Kulturhaus
Projekt: Videoschnittwerkstatt im Kultwerk
Einfach und anschaulich erklärt: professioneller Videoschnitt auf dem Mac mit Premiere, FinalCut und Co- für junge Leute ab 12 Jahren – das steht im Mittelpunkt des Projekts. Die Organisatoren kümmern sich gemeinsam mit den Teilnehmenden darum, welche Planungsschritte und Vorbereitungen für ein professionelles Video notwendig sind.
VII. Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bodenheim / Nackenheim e.V.
Projekt: Digitalisierung der Planübungen für Führungskräfte
Planübungen an der Planspielplatte sind wesentlicher Bestandteil der Feuerwehr-Ausbildung. Eine virtuelle Planspielplatte ermöglicht sowohl live ein Szenario einzuspielen und zu verändern als auch vorgefertigte Szenarien zu durchlaufen. Dies ermöglicht es jedem individuell seine Aus- und Fortbildung zu gestalten.
Wunschwurm e.V.
Projekt:Kleinanzeigen zur Wunscherfüllung von Bedürftigen
Der Wunschwurm e.V. stellt Wunschboxen in sozialen Mainzer Einrichtungen auf, in die Menschen Wunschzettel einwerfen können. Die Einrichtungen fotografieren anschließend die Zettel ab und laden sie auf der Wunschwurm-Plattform hoch. Dort erscheinen sie auf der Website im „Wunschkatalog“, wo sie einfach per Klick erfüllt werden können. Der Prozess läuft dank der entwickelten Plattform vollautomatisch ab.
IX. Oranien-Campus Altendiez
Projekt: Digitale Schulpartnerschaft mit einer Schule in Ruanda
Es ist die erste digitale Schulpartnerschaft zwischen einer Schule in Rheinland-Pfalz und einer Schule „Rambura Filles“ in Ruanda. Seit 2017 stehen beide Schule regelmäßig in engem Kontakt zueinander und Schülerinnen und Schüler pflegen ihre mediale Schulpartnerschaft.
X. MakerSpace gGmbH
Projekt: FREIE FORSCHUNGSZEIT im MakerSpace
Die 250 m²-Werkstatt ist mit vielen Geräten aller MINT-Bereiche ausgestattet (Scanner, Plotter, Fräsen, 3D Druck, Robotik, Elektronik- und Metall- und Holzwerkstatt), sodass alle MINT-Aktivitäten geographisch an einem Ort gebündelt sind. Manuelle und digitale MINT- Prozesse sind hier für die alle frei zugängig und erfahrbar. Die täglich kostenlose „Freie Forschungszeit“ ermöglicht es ALLEN, selbst aktiv zu werden.
Preisverleihung Ideenwettbewerb 2024/2025
© Staatskanzlei RLP / Sämmer
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Bilder der Preisverleihung finden Sie in unserer Galerie.