Zahlen und Fakten
Datenbasierte Erhebungen und Analysen liefern für die Engagementförderung wichtige Hinweise. Sie geben zum Beispiel Einblicke in die Zahl, die Altersstruktur und die Geschlechterverteilung der Engagierten. Sie greifen auch aktuelle Themen, Unterstützungsbedarfe und Herausforderungen von gemeinnützigen Organisationen auf.
Der Freiwilligensurvey
Der Freiwilligensurvey ist die größte repräsentative Untersuchung zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Befragt werden Personen ab 14 Jahren. Daten für den Freiwilligensurvey werden alle fünf Jahre erhoben: 1999, 2004, 2009, 2014 und zuletzt 2019. Gefördert wird der Freiwilligensurvey vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
(07.06.2022) Die Erhebung des inzwischen fünften Surveys fand bereits 2019 statt. Im Frühjahr 2021 wurden die Bundesdaten der Studie veröffentlicht. Im Jahr 2019 engagierten sich demnach bundesweit 28,8 Millionen Menschen freiwillig – das sind 39,7 % der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland. Seit der letzten Erhebung im Jahr 2014 ist die Engagementquote stabil geblieben. Der Anteil freiwillig engagierter Menschen aber ist in den letzten zwanzig Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 1999 übten noch 30,9 % der Personen ab 14 Jahren in Deutschland eine freiwillige Tätigkeit aus.
Zum Freiwilligensurvey haben 15 Länder (ohne Bremen) eine gemeinsame Auswertung beauftragt, die vertiefende Einblicke in die unterschiedliche Situation in den Ländern ermöglicht. Der gemeinsame Länderbericht steht hier zum Download bereit. Er enthält ein eigenes Kapitel und ein Porträt mit den Kernergebissen zum freiwilligen Engagement in Rheinland-Pfalz.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte anlässlich der Veröffentlichung: „Ich freue mich sehr über das anhaltend große ehrenamtliche Engagement in unserem Land. Rund 1,5 Millionen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer sind der Studie zufolge freiwillig für das Gemeinwesen aktiv. Auch im Ländervergleich gehören wir weiterhin zur Spitzengruppe. Als Ministerpräsidentin bin ich stolz und dankbar dafür, dass die Menschen in unserem Land in so hohem Maße gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.“
ZiviZ-Survey
Die umfassendste Datenerhebung im Bereich der organisierten Zivilgesellschaft in Deutschland liefert der ZiviZ-Survey (Zivilgesellschaft in Zahlen). ZiviZ ist ein Think & Do Tank im Stifterverband, der Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft mit Datenerhebungen und -analysen im Bereich des zivilgesellschaftlichen Engagements unterstützt. In regelmäßigen Abständen führt ZiviZ repräsentative Befragungen zivilgesellschaftlicher Organisationen in Deutschland durch. Erhebungen erfolgten 2012, 2016 und 2023, entsprechende Länderstudien wurden 2015, 2020 und 2023 vorgelegt.
Der ZiviZ-Survey liefert eine Bestandserhebung der Zivilgesellschaft. In die Analyse miteinbezogen werden können aus methodischen Gründen nur Organisationen mit einer Rechtsform. Eine Erhebung von Initiativen und Projekten ohne Rechtsform kann leider nicht erfolgen.
„Rheinland-Pfalz ist und bleibt Ehrenamtsland. Das ist besonders erfreulich vor dem Hintergrund diverser Krisen wie der Corona-Pandemie und der Energie-Krise, die ehrenamtliche Aktivitäten sowie Mitgliedergewinnung erschwert haben. Bei der aktuellen ZiviZ-Studie kommen auf 1.000 Einwohner und Einwohnerinnen zehn Vereine. Seit 2012 ist der Vereinsbestand in Rheinland-Pfalz um 2.043 Vereine gewachsen. Rheinland-Pfalz liegt damit in der Spitzengruppe. Dies bedeutet zum einen, dass die Menschen in Rheinland-Pfalz besonders viele Möglichkeiten haben, sich zu engagieren. Zum anderen zeigt es, dass zivilgesellschaftliches Engagement eine unverzichtbare Säule des demokratischen Gemeinwesens und der Gesellschaft ist“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer anlässlich der Vorstellung der Landesauswertung der Studie „Zivilgesellschaft in Zahlen“ (ZiviZ).
Im Bereich Digitalisierung legen die Organisationen in Rheinland-Pfalz zu. Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und die digitale Koordination mit Mitgliedern und Engagierten werden digitaler. „Dies freut mich besonders, da wir im Bereich Digitalisierung mit unserem Projekt ‚Digital in die Zukunft‘ zivilgesellschaftliche Organisationen und ihre Mitglieder umfassend bei der Digitalisierung unterstützen“, so die Ministerpräsidentin.
ZiviZ ist ein Think & Do Tank im Stifterverband, der Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft mit Datenerhebungen und -analysen im Bereich des zivilgesellschaftlichen Engagements unterstützt. In regelmäßigen Abständen führt ZiviZ repräsentative Befragungen zivilgesellschaftlicher Organisationen in Deutschland durch. Rheinland-Pfalz beteiligt sich daran seit Beginn. Erstmals kann die ZiviZ-Studie die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Rheinland-Pfalz über einen Zeitraum von zehn Jahren nachverfolgen. Erfasst werden Daten zu Vereinen (38.875), Stiftungen (1.281), gemeinwohlorientierten Genossenschaften (78) und gemeinnützige Kapitalgesellschaften (475). 2022 gab es in Rheinland-Pfalz 40.709 zivilgesellschaftliche Institutionen. 96 Prozent davon sind als Vereine organisiert. Erfasst werden zudem Zahl und Entwicklung von Mitgliedern, Engagierten und Vorstandspositionen.
Die Befunde der Studie zeigen Herausforderungen und Handlungsbedarfe für Organisationen, Land und Kommunen. Auf ihrer Basis werden Empfehlungen für künftige engagementpolitische Schwerpunkte gegeben. Als Herausforderungen bezeichnen die Autoren der Studie den sich fortsetzenden Trend, Engagierte seltener für längerfristiges Engagement zu gewinnen. Zudem plädieren sie für mehr Qualifizierungs- und Beratungsangebote, um die gestiegenen Herausforderungen an Ehrenamtliche bewältigen zu können.
„Unser Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für zivilgesellschaftliches Engagement stetig zu verbessern. Mit der Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung in der Staatskanzlei haben wir dafür die geeignete Service- und Anlaufstelle. Wir unterstützen Vereine mit unserem Projekt ‚Digital in die Zukunft‘, um digitaler zu werden. Mit der Ehrenamtskarte und weiteren Angeboten haben wir gute Instrumente zur Anerkennung von Engagement“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Die Länderauswertung Rheinland-Pfalz kann hier abgerufen werden.
Die Hauptstudie und weitere Sonderauswertungen können abgerufen werden unter www.ziviz.info
(26.05.2022) Die Zivilgesellschaft leistet wichtige und unentbehrliche Beiträge zur Bewältigung der Pandemie, sie ist zugleich selbst in starkem Maße von den Auswirkungen der Krise betroffen. Deshalb sind staatliche Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen erforderlich. Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie „Lokal kreativ, digital herausgefordert, finanziell unter Druck. Die Lage des freiwilligen Engagements in der ersten Phase der Corona-Krise“. Die Studie wurde von ZiviZ im Stifterverband durchgeführt und von den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Bayern, Berlin und der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern gefördert.
Zur vollständigen Pressemeldung vom 26.05.2020
Die ZiviZ-Studie „Die Lage des freiwilligen Engagements in der ersten Phase der Corona-Pandemie: Lokal kreativ, finanziell unter Druck, digital herausgefordert“ ist hier abrufbar.
(17.01.2020) Fast die Hälfte aller Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen ist ehrenamtlich aktiv. Viele engagieren sich in Vereinen, Verbänden und Kirchengemeinden, andere in Initiativen und Projekten. Sie packen soziale und kulturelle Aufgaben an, begeistern andere für den Sport, kümmern sich um unsere Umwelt, helfen und pflegen alte oder kranke Menschen, engagieren sich in den Hilfs- und Rettungsdiensten, in der internationalen Zusammenarbeit und der Entwicklungshilfe oder in der Flüchtlingshilfe. Unsere Gesellschaft ist ohne dieses Engagement nicht vorstellbar.
Wirkungsvolle Engagementförderung benötigt aber auch gesichertes Wissen über Entwicklungen und Veränderungen im bürgerschaftlichen Engagement, über Herausforderungen und Handlungsbedarfe, um passgenaue, praxiswirksame Strategien und Angebote zu entwickeln. Deshalb unterstützt die Landesregierung regelmäßig auch die Forschung im und über das Engagement. Bereits zum zweiten Mal haben wir zur Studie „Zivilgesellschaft in Zahlen“ (ZiviZ) eine rheinland-pfälzische Sonderauswertung beauftragt. Die Studie stellt die Perspektive der Organisationen, vor allem unserer Vereine, in den Mittelpunkt der Betrachtung. Sie verweist auf die ungeheuren Potenziale der Zivilgesellschaft, benennt aber auch die Schwierigkeiten, vor denen manch ein Verein steht.
Die empirischen Ergebnisse wie auch die daraus gezogenen Konsequenzen und Anregungen wollen wir mit der vorliegenden Publikation öffentlich zur Diskussion stellen.