„Vom Demokratie-Tag geht ein starkes Zeichen aus, dass wir gemeinsam für Respekt, Vielfalt und ein solidarisches Miteinander eintreten. Es zeigt all denen, die unsere Gesellschaft spalten wollen, die Hass und Hetze predigen oder sogar zur Gewalt greifen, um ihre Ziele durchzusetzen, dass wir unsere Demokratie verteidigen“, sagte die Ministerpräsidentin. Die schrecklichen Attentate in Wien und Frankreich zeigten auf grausame Weise, dass unsere freie Gesellschaft von vielen Seiten bedroht werde. Nicht wegsehen, sich einmischen und engagieren, darauf komme es in einer Demokratie an. Das könnten junge Menschen gar nicht früh genug lernen und erfahren. Deshalb sei es der Landesregierung ein wichtiges Anliegen, Mitwirkungsmöglichkeiten in Schulen, Kommunen und auch in der Landespolitik zu erweitern. „Die zentrale Plattform für dieses Thema ist der Demokratie-Tag. Er liegt mir auch deshalb besonders am Herzen, weil er viele neue Impulse für die praktische Arbeit der Engagement- und Demokratieförderung gibt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Rassismus, Rechtspopulismus und Fremdenfeindlichkeit greifen immer mehr um sich. Das treibt viele junge Menschen um. Sie engagieren sich und setzen sich für Toleranz und Menschlichkeit ein. Daher freue ich mich, dass der Landesjugendring den Demokratietag aktiv mitgestaltet. Er ist ein Ort der Demokratiebildung und der politischen Bewusstseinsbildung“, so Jugendministerin Anne Spiegel. „Gerade in herausfordernden Zeiten müssen wir gemeinsam für eine streitbare Demokratie eintreten. Eine lebendige Demokratie schützt vor Ausgrenzung und ermöglicht Vielfalt im Zusammenleben. Das stärkt unsere Gesellschaft“, sagte Jugendministerin Anne Spiegel, die zuvor den Demokratie-Tag offiziell eröffnet hatte.
Landtagspräsident Hendrik Hering sagte: „In einer immer digitaleren Welt gehört das Erlernen von Medienkompetenz vom frühesten Kindesalter an zur Grundbildung, um gegen Fake News, Hass und Verschwörungsmythen im Netz gewappnet zu sein. Dies gefährdet unsere Demokratie und unsere Debattenkultur. Deshalb ist es mir ein Herzensanliegen, dass sich junge Menschen für die unschätzbaren Werte der Demokratie und für unsere Gesellschaft von Anfang an einsetzen, indem sie lernen, wie sie ihre Ideen einbringen können und engagiert aber respektvoll miteinander um beste Lösungen ringen. Die Corona-Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, wie erfolgreich und überlebenswichtig Demokratien sind, sie aber auch vom Mitmachen jedes Einzelnen leben! In den Projekten, Workshops und Angeboten des Demokratie-Tags, der diesmal komplett online stattfindet, spiegelt sich genau das wider.“
Die aktuellen Ereignisse in Frankreich und Wien zeigen uns noch einmal ganz deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns alle gemeinsam für Frieden, Freiheit und Demokratie einsetzen müssen. Unseren Schulen kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu. Sie sind Orte der Aufklärung, des friedlichen Miteinanders und der Meinungsfreiheit – und das muss auch so bleiben. Unsere Lehrkräfte sind Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und wir tun alles dafür, um sie dabei zu unterstützen“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und betonte: „Mit dem novellierten Schulgesetz haben wir in diesem Jahr einen riesigen Schritt bei der Beteiligung unserer Schülerinnen und Schüler gemacht und ihre Mitwirkungsrechte deutlich gestärkt.“
Weiterbildungsminister Prof. Dr. Konrad Wolf hob die Bedeutung der politischen Bildung für unser Gemeinwesen hervor: „Demokratie verteidigen heißt, sich einzusetzen. Die Voraussetzung dafür ist, gut informiert zu sein. Wir wollen daher beim diesjährigen Demokratie-Tag dafür werben, dass politische Bildung in der Schule, der Ausbildung und darüber hinaus von großer Bedeutung ist.
Sie sollte ein lebenslanger Begleiter sein. Unsere Landeszentrale für politische Bildung, unsere Gedenkstätten und die vielen Weiterbildungsträger bieten hier zahlreiche Angebote für alle Generationen und gesellschaftliche Gruppen, die wir von Landesseite unterstützen.“
Der Demokratietag findet seit 2006 jedes Jahr mit über 1.000 Teilnehmenden zu verschiedenen Themenschwerpunkten statt. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der diesjährige Demokratietag online angelegt und ist über drei Tage aufgeteilt. Am zweiten Tag, am 5. November 2020, sind Workshops, Präsentationen und Fachforen geplant. Die Demokratie-Messe mit einem virtuellen Markt der Möglichkeiten findet am 6. November statt.
Der Demokratie-Tag ist in Rheinland-Pfalz das zentrale Forum zum Austausch und zur Weiterentwicklung von Strategien und Methoden der Engagement- und Demokratieförderungen in und außerhalb von Schulen. Veranstalter ist das Bündnis „Demokratie gewinnt“, das von der Ministerpräsidentin vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde und mittlerweile über 70 Mitglieder aus staatlichen Institutionen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen hat.
Weitere Informationen zum Demokratie-Tag sowie dem Bündnis „Demokratie gewinnt!“ unter www.demokratietag-rlp.de. Dort kann man sich auch noch zum Demokratie-Tag anmelden.