„Mit meinen Ehrenamtsreisen möchte ich das Ehrenamt und das bürgerschaftliche Engagement in den Mittelpunkt stellen“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie besucht Einrichtungen, Vereine, Genossenschaften und Initiativen, die Vorbildcharakter haben, aber auch ehrenamtlich tätige Organisationen und Projekte, die vor besonderen Herausforderungen stehen oder besonders innovativ sind. „Mir geht es dabei um Dank und Anerkennung, aber auch um Dialog auf Augenhöhe“, hob die Ministerpräsidentin hervor. Die Landesregierung stehe an der Seite der Ehrenamtlichen. Die Förderung von Ehrenamt und Bürgerengagement nehme zudem seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert in der Landespolitik ein. „All diese im Ehrenamt geleistete Arbeit ist mit Geld gar nicht aufzuwiegen. Sie ist eine wichtige Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts und unverzichtbar für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Deshalb werde ich mich weiter für die Ehrenamtlichen in unserem Land starkmachen“, kündigte die Ministerpräsidentin an.
Nach all den Erfahrungen mit Krisen und Umbrüchen der vergangenen Jahre – angefangen von der großen Flüchtlingsbewegung 2015/16, über die Corona-Pandemie, die Flut an Ahr und Mosel bis hin zum Krieg in der Ukraine – sei für alle sichtbar geworden, dass die Menschen in Rheinland-Pfalz da sind, wenn das Gebot der Stunde es erfordert. Der Krieg in der Ukraine habe direkte Auswirkungen auf die Arbeit der ehrenamtlich Engagierten im Land. „So viele Menschen, die ich heute getroffen habe, sind auch aktiv in der Flüchtlingshilfe. Das berührt mich sehr und macht mich zugleich stolz. Denn genau das ist es, was unsere Gesellschaft, unsere Demokratie und unser Zusammenleben ausmacht“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Mein allergrößter Dank gilt daher den vielen ehren- und hauptamtlichen Helfenden für ihren unermüdlichen Einsatz. Die Zivilgesellschaft zeigt eine überwältigende Kultur der Hilfsbereitschaft und Solidarität“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Sie leisten im wahrsten Sinne des Wortes Überlebenshilfe.“
Zum Auftakt ihrer Ehrenamtsreise besuchte die Ministerpräsidentin die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nierstein. Die AWO ist ein dezentral organisierter deutscher Wohlfahrtsverband, der im Jahr 1919 auf Initiative von Marie Juchacz gegründet wurde. „Die AWO leistet in den Ortsvereinen eine unglaublich wichtige Arbeit für das Gemeinwesen. Davon konnte ich mich in Nierstein im Gespräch mit den ehrenamtlich Engagierten überzeugen“, hob Ministerpräsidentin Malu Dreyer hervor. So gibt es hier Angebote für eigentlich alle Alters- und Zielgruppen. Bei ihrem Einsatz für die Gesellschaft gehe es der AWO nicht um ökonomische Effizienz, sondern um soziale Gerechtigkeit und den Menschen. „Sie leben Solidarität und fördern dadurch unsere Gemeinschaft“, stellte die Ministerpräsidentin heraus. Der Landesregierung sei es wichtig, diese Arbeit zu unterstützen und zu fördern.
Im Anschluss traf Ministerpräsidentin Malu Dreyer Vertreterinnen der Gemeindebücherei Ober-Olm. Die Bücherei wird von sieben ausschließlich ehrenamtlich engagierten Frauen betrieben. In Rheinland-Pfalz werden mehr als 80 Prozent der Öffentlichen Büchereien ehren- beziehungsweise nebenamtlich geleitet – das ist bundesweit ein Spitzenplatz. „Die Bibliotheken des Landes sind kommunikative sowie lebendige Begegnungsorte der kulturellen Bildung und tragen damit wesentlich zur Städte- und Gemeindeentwicklung bei“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Als Institutionen der Wissensvermittlung sicherten sie den Zugang zu Bildungsmedien aller Art und leisteten einen bedeutenden kultur- und bildungspolitischen Beitrag.
Am Nachmittag war die Ministerpräsidentin zu Gast bei der Stadtjugendfeuerwehr in Mainz-Mombach. Die Feuerwehr Mainz besteht aus der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr, der wiederum elf örtliche Feuerwehreinheiten in den verschiedenen Stadtteilen angehören. „Die Freiwillige Feuerwehr ist nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch in Großstädten wie Mainz eine wichtige Säule des Brand- und Katstrophenschutzes“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die ersten Jugendfeuerwehren in Mainz wurden 1975 gegründet. Mittlerweile gibt es in allen elf örtlichen Feuerwehreinheiten eine Jugendfeuerwehr. Bei der Jugendfeuerwehr Mainz ist es in den letzten Jahren – trotz der pandemiebedingten Einschränkungen – gelungen, die Anzahl an Jugendlichen von 149 (Stand 31.12.2019) auf 168 (Stand 31.12.2021) zu steigern, zirka 25 Prozent davon sind Mädchen. „Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist die Nachwuchsarbeit in den Bambini-Feuerwehren, Jugendfeuerwehren und Jugendorganisationen der Hilfsorganisationen unverzichtbar“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Die überwiegend ehrenamtlich Tätigen in den Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen leisten einen unverzichtbaren Dienst für die Sicherheit der Bevölkerung – und in der Corona-Pandemie waren sie an vielen Stellen unterstützend tätig.“
Beim anschließenden Besuch der UrStrom BürgerEnergieGenossenschaft Mainz eG stand das große Zukunftsthema Klimaschutz im Vordergrund. „Die Energiewende braucht neben den notwendigen politischen Weichenstellungen auch engagierte Menschen, die diese voranbringen“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. UrStrom hat sich im September 2010 mit dem Ziel gegründet, einen Beitrag zur Energiewende in Mainz und der Region Rheinhessen/Nahe zu leisten. Die Genossenschaft hat über 500 Mitglieder, davon sind 20 bis 30 aktive Ehrenamtliche. Derzeit betreibt die Energiegenossenschaft 17 Photovoltaikanlagen in der Region Mainz. Diese produzieren pro Jahr ca. 1.000.000 kWh sauberen Sonnenstrom – etwa so viel, wie 258 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr verbrauchen. Darüber hinaus bietet UrStrom einen Ökostrom für Privat- und Gewerbekunden an, der zu einem wachsenden Anteil aus Bürgerenergieanlagen stammt. Auch ein BürgerÖkogas ist im Angebot. Es stammt ausschließlich aus organischen Reststoffen, die ohnehin anfallen. Seit 2018 betreibt UrStrom auch mehrere e-carsharing-Standorte in Mainz und der Umgebung. Die eingesetzten Elektroautos fahren CO2-frei mit UrStromPur, dem regionalen Ökostrom aus Bürgerhand. „UrStrom hat sich mittlerweile viele verschiedene Geschäftsfelder erschlossen. Ich bin dankbar für den Besuch und das Gespräch mit den Engagierten. Ein tolles Modell gelebter Nachhaltigkeit!“, resümierte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Den Abschluss der Ehrenamtsreise der Ministerpräsidentin bildete ein Bürgergespräch in Mainz-Finthen, zu dem Ehrenamtliche eingeladen waren, Ministerpräsidentin Malu Dreyer Fragen zu stellen und mit ihr über ihre Anliegen zu diskutieren. „Rheinland-Pfalz ist Ehrenamtsland!“, betonte die Ministerpräsidentin. Rund 42 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden und Kirchengemeinden, in Initiativen oder Projekten. „Ihnen müssen wir gute Rahmenbedingungen bieten und immer wieder für ihre tolle Arbeit danken. Als Ministerpräsidentin ist es mir ein Herzensanliegen, die ehrenamtlich Engagierten in ihrer Arbeit nach Kräften zu unterstützen“, so die Bilanz von Ministerpräsidentin Malu Dreyer.