| 17. Verleihung Brückenpreis

Ministerpräsident Alexander Schweitzer: Brücken zu bauen, ist wichtiger denn je

Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat das Engagement von sechs ehrenamtlichen Initiativen mit dem Brückenpreis „Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken in Rheinland-Pfalz“ gewürdigt. „Soziales Engagement und ein solidarisches Miteinander in der Gesellschaft sind wichtiger denn je. Es ist mir eine Freude und Herzensangelegenheit, Sie alle für Ihren Einsatz heute mit dem Brückenpreis auszuzeichnen“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer anlässlich der Verleihung des Brückenpreises in der Staatskanzlei.
Gruppenbild der Preisträgerinnen und Preisträger anlässlich der Verleihung des Brückenpreises.

Wie selten zuvor in der langjährigen Geschichte der Brückenpreisverleihung wirke die Botschaft des Preises, nämlich Brücken zu bauen, in unsere Gesellschaft und über unsere Grenzen hinaus. „Wir leben in einer Zeit, in der durch kriegerische Auseinandersetzungen, Hass, Gewalt und Falschinformationen zwischenmenschliche Brücken eingerissen statt aufgebaut werden“, so der Ministerpräsident. Jede und jeder Einzelne sei aufgefordert, sich gegen eine zunehmende Verrohung unserer Gesellschaft zu stellen und für unsere demokratische Grundordnung einzutreten. „Die vielen ehrenamtlich Engagierten in unserem Land setzen tagtäglich ein Zeichen für die Solidarität mit Schwächeren und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die sechs Projekte, die ich heute auszeichnen darf, sind beispielgebend für die vielen anderen Initiativen und Hilfsprojekte überall im Land, auf die ich sehr stolz bin“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer.

Die Verleihung des Brückenpreises findet im Rahmen und in zeitlicher Nähe zum Internationalen Tag des Ehrenamtes statt, der jedes Jahr am 5. Dezember begangen wird. Ziel des Gedenk- und Aktionstages ist die Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Der Tag wurde 1985 von den Vereinten Nationen (UN) beschlossen und fand 1986 erstmals international – so auch in Deutschland – statt.

Der Brückenpreis wurde zum 17. Mal in sechs Kategorien vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden im Vorfeld von einer sechsköpfigen Jury ausgewählt. Sie erhielten eine symbolische Brücke und jeweils 1.000 Euro als Unterstützung für ihr Engagement. Von jedem ausgezeichneten Projekt wurde ein Film produziert, der bei der Verleihung gezeigt wurde. Die Videos können unter www.wir-tun-was.rlp.de heruntergeladen und für die Berichterstattung genutzt werden.

Eine Youtube-Playlist der Vorstellungsvideos aller Siegerprojekte finden Sie unter folgendem Link:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLWBmPuCLTRJ_Zae3gcAdvq8Ateo1Ik4nw 

Eine ausführliche Bildergalerie mit Fotos der Preisträger zum Download finden Sie in unserer Galerie.


Ausgezeichnet wurden:

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“: „Die Rhein-Selz-Gefährten - Gemeinsam gestalten statt einsam zu sein“

Das Projekt in Oppenheim zielt darauf ab, Einsamkeit im Alter zu verringern, die Lebensqualität zu steigern und das Ehrenamt zu fördern. Hierfür werden feste Paare aus einem sogenannten Zeitschenker und einem Zeitnehmer gebildet, die regelmäßige Aktivitäten wie Vorlesen, Spazierengehen oder Einkaufen gemeinsam unternehmen. So entsteht eine vertrauensvolle Beziehung. 35 Ehrenamtliche und zwei Hauptamtliche sind beteiligt, das Angebot ist in der gesamten Verbandsgemeinde Rhein-Selz verfügbar.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung“: Progress e. V. mit dem Projekt „tous ensembles - alle zusammen“

„tous ensembles-alle zusammen“ in Barbelroth möchte Fanfreundschaften im Fußball für Menschen mit körperlichen und Lernbehinderungen zugänglicher machen. Besonders die Grenzregion zum Elsass und Kontakte zu Fangruppen in Èpinal und Metz bieten hierfür die beste Voraussetzung. Eine Herausforderung hierbei ist die Frage nach barrierefreien Mobilitätsangeboten. Neben dem Aufbau neuer Partnerschaften will das Projekt auch Erfahrungen im barrierefreien Reisen sammeln und hat bereits viele Menschen für Inklusion und Barrierefreiheit sensibilisiert.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement für und von Migrantinnen/Migranten und Flüchtlingen“: „Initiative Fremde werden Freunde"

Seit 2015 setzt sich die Initiative in der Verbandsgemeinde Pellenz mit rund 30 Ehrenamtlichen für die Integration von Geflüchteten ein. Ziel ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“, um den Geflüchteten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, einschließlich Unterstützung bei bürokratischen und gesundheitlichen Anliegen. Wöchentliche Sprachkurse, das „Café der Kulturen“ und interreligiöse Feste fördern Begegnung und Austausch. Geflüchtete selbst engagieren sich ebenfalls aktiv. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich durch private Spenden und Fördermittel, die Initiative ist in der gesamten Verbandsgemeinde tätig.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung“: „Omas gegen Rechts - Neustadt an der Weinstraße“

Seit Februar 2024 haben sich über 120 Frauen aus Neustadt an der Weinstraße und Umgebung der Gruppe „Omas gegen Rechts“ angeschlossen, die bei Mahnwachen Informationsmaterial für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit verteilt. Die Initiative setzt sich gegen Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder Religion ein und fördert den Austausch mit betroffenen Personen. Zudem werden Frauenrechte gestärkt und einem Rollback entgegengewirkt. Ebenfalls werden Informationsveranstaltungen und politische Seminare angeboten sowie monatliche Mahnwachen mit szenischen Darbietungen geplant.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement aus Rheinland-Pfalz in die Welt“: „Eifellicht e. V.“ mit dem Projekt „Hilfe, die ankommt!“;

Der Eifellicht e. V. ist eine gemeinnützige Organisation, die unversicherte, nichtdeutsche Personen in der Eifelregion mit Hilfsmitteln unterstützt. Doch auch international sind sie sehr aktiv: In Rumänien und Moldawien werden soziale Bauprojekte zur Armutsbekämpfung durchgeführt. Monatliche Hilfstransporte, z. B. auch in die Ukraine, umfassen Lebensmittel, medizinische Geräte, Wasseraufbereitung bis hin zu Evakuierungsbussen, die durch zahlreiche Sach- und Geldspenden finanziert werden. Nach dem Erdbeben in der Türkei wurden unter anderem Krankenhausbetten und Zelte bereitgestellt. Das Projekt bezieht in den Aktionen Asylsuchende und Flüchtlinge ehrenamtlich mit ein und fördert so auch Integration. Dank einer starken Basis von 25 aktiven Helfern und 160 Fördermitgliedern sowie der verlässlichen Unterstützung durch die heimische Wirtschaft werden die Eifellicht-Hilfsprojekte erfolgreich umgesetzt.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement für eine nachhaltige Welt“: „Ökumenische Initiative churches for future Bingen“,

Die 2019 gegründete Gruppe von 12 Ehrenamtlichen setzt sich aus christlicher Motivation für Nachhaltigkeit, Biodiversität und Klimaschutz im Landkreis Mainz-Bingen ein. Die Initiative ist gut vernetzt mit Kirchen, der VHS sowie politischen Gruppen und motiviert Menschen, sich mit Klimafragen zu befassen sowie aktiv zu werden. So wurden beispielsweise Exkursionen, Müllsammelaktionen und Themenreihen unter dem Motto „Bingen ist bunt“ organisiert. Zusätzlich unterstützen die Ehrenamtlichen das Anlegen von Schöpfungsgärten an Kirchen aus Bingen, gestalten Schöpfungsgottesdienste und organisieren ein Umwelt-Klima-Schöpfungsfest.

Teilen

Zurück