„Ehrenamtliche profitieren von der Digitalisierung und entwickeln sie gleichzeitig. Manche üben ihr Ehrenamt direkt im Netz aus“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Digitalkongress „Ehrenamt 4.0“. Im Mittelpunkt des Kongresses der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in der Alten Lokhalle in Mainz mit rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stand das ehrenamtliche Engagement in Zeiten der Digitalisierung.
„Rheinland-Pfalz ist das Land des Ehrenamts, rund 1,7 Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Damit liegen wir bundesweit auf einem Spitzenplatz“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Dabei spiele auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Apps und einfache Software könnten Verwaltungs- und Organisationsarbeit in Vereinen erheblich reduzieren, so dass die Ehrenamtlichen mehr Zeit für ihre aktive Arbeit verwenden könnten. „Soziale Medien erlauben es beispielsweise Vereinen und Initiativen, ihre Aktionen auch ohne großes Werbebudget einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Am Beispiel von Wikipedia oder Correctio wird klar, dass Ehrenamt auch manchmal im Netz selbst ausgeübt wird“, betonte die Ministerpräsidentin. Gleichzeitig könne auch die Digitalisierung von Ehrenamt und Bürgerengagement profitieren. Es gebe eine Vielzahl von Initiativen, wie die Freifunker, die sich beispielsweise im Bereich Breitbandausbau oder W-LAN-Ausbau engagierten.
Auf dem Programm des Kongresses standen neben den Reden von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Annette Kroeber-Riel, Senior Director Public Policy and Government bei Google Deutschland, eine Best-Practice-Talkrunde und ein Infomarkt. Hier waren zum Beispiel Peter Stey von der Flüchtlingshilfe „United Nackenheim“, Vertreter des Vereins „Freifunk“, des Projekts „Digitale Dörfer“ von Fraunhofer IESE, aber auch einige Start-Ups vertreten. Marvin Brusius stellte eine von ihm entwickelt App für kostenlose Nachhilfesuche und -angebote für Schülerinnen und Schüler vor, die 2015 beim Jugend-Engagement-Wettbewerb Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurde. Der Gründer des gemeinnützigen Portals Correctiv, David Schraven, informierte über den aufklärenden Journalismus des Recherchezentrums.
Alle Kongressteilnehmer wurden über Tablets nach ihren Anregungen und Wünschen befragt, die Antworten dokumentiert und sofort ausgewertet. „So wollen wir ergründen, wie wir Vereine und Initiativen im digitalen Ehrenamt unterstützen können. Das ist die Aufgabe meiner Landesregierung“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Das digitale Ehrenamt ist ein wichtiger Baustein der Digitalstrategie der Landesregierung. Die Landesregierung hat dazu ein ressortübergreifendes Dialog-Papier vorgelegt und mit <link https: www.digital.rlp.de digital de home external-link-new-window>www.digital.rlp.de eine Online-Beteiligungsplattform gestartet. „Wir laden Bürger und Bürgerinnen sowie Experten und Expertinnen ein, sich mit ihren Wünschen, Ideen und Anregungen einzubringen“, unterstrich die Ministerpräsidentin. „Unser Ziel ist, Land und Leute zu vernetzen. Gemeinsam wollen wir Rheinland-Pfalz zu einem Musterland der Digitalisierung machen. Das ist ein Schwerpunkt meines Regierungshandelns.“ Dabei dürfe die Digitalisierung niemals Selbstzweck sein, sondern solle das Leben der Menschen besser machen.
Mit dem Kongress wurde auch ein <link internal-link>Ideenwettbewerb „Digitales Ehrenamt 4.0“ gestartet: Rheinland-pfälzische Vereine und Initiativen sind aufgerufen, bis zum 18. August ihre Ideen und Projekte zur Digitalisierung einzureichen. Die zehn besten Ideen werden mit jeweils 500 Euro Preisgeld ausgezeichnet.
Die Bilder zur Veranstaltung finden Sie <link internal-link>hier.