Zum Kongress im „Gutenberg Digital Hub“ waren 400 Bürgerinnen und Bürger sowie Multiplikatoren gekommen, um sich über die Digitalisierung zu informieren und Chancen und Risiken zu diskutieren. Gemeinsam mit Anne Spiegel, Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, und Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, diskutierte die Ministerpräsidentin über Wirtschaft und Arbeit, künstliche Intelligenz, Algorithmen sowie Daten- und Verbraucherschutz. Zudem zeichnete die Landesregierung zehn Preisträgerinnen und -Preisträger des mit je 1.000 Euro dotierten Ideenwettbewerbs „Ehrenamt 4.0“ aus.
„Ich bin überzeugt: Die Digitalisierung wird helfen, dass Rheinland-Pfalz so lebenswert bleibt, wie es ist“, unterstrich die Ministerpräsidentin. „Wir können mit Telemedizin die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sowie Mobilität, Arbeit und Bildung nachhaltig verbessern. Wir wollen, dass aus technischer Innovation sozialer und gesellschaftlicher Fortschritt entsteht“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter. Künstliche Intelligenz werde die Lebens- und Arbeitswelt verändern. „Rheinland-Pfalz bietet hier durch seine Forschungslandschaft sehr gute Standortvorteile für Entwickler und Anwender. Unser Ziel ist, Chancen der Digitalisierung zu nutzen, neue Technologien zu fördern und Risiken frühzeitig zu erkennen.“
„Digitalisierung und Verbraucherschutz gehören für mich zusammen. Vieles in der digitalen Welt wirkt zunächst einfach, birgt aber für viele Menschen auch echte Herausforderungen,“ erklärte Verbraucherschutzministerin Anne Spiegel. „Auch im Digitalen gibt es daher Bedarf für eine gute Information und Beratung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Nur so ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit Daten und Angeboten möglich,“ betonte Spiegel. „Der Verbraucherschutz und seine Beratungseinrichtungen selbst sind längst digital und das ist gut so.“
„Rheinland-Pfalz ist Impulsgeber in Sachen Digitalisierung. Neben Kaiserslautern als 5G-Modellregion erforschen und entwickeln innovative Unternehmen den 3D-Druck für die Industrie, unsere Landwirte erproben digitale Lösungen wie den Einsatz von Drohnen im Weinbau oder autonom fahrende Weinbergsgeräte. Mit der GeoBox hat Rheinland-Pfalz ein bundesweit beachtetes Datenmanagementsystem für die Landwirtschaft auf den Weg gebracht“, erklärte Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt mit Blick auf Rheinland-Pfalz als Innovationsstandort. Sie wies darauf hin, dass die Landesregierung die Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstütze und ihre Wirtschaftsförderprogramme entsprechend angepasst habe. „Speziell für unsere mittelständischen Handwerksbetriebe haben wir Digitalisierungsberater auf den Weg gebracht, um die Unternehmen dabei zu beraten, welche digitalen Lösungen ihren Betrieb effizienter machen können oder wie sie ihre Kundenansprache über digitale Kanäle ausbauen können“, so Schmitt.
Eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur sei dabei die Grundvoraussetzung, um Land und Leute zu vernetzen. „Der Breitbandausbau in Rheinland-Pfalz schreitet voran“, unterstrich die Ministerpräsidentin. Rheinland-Pfalz habe einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Die Versorgungsquote von 50 Mbit/s sei von 27 Prozent im Jahr 2011 auf über 85 Prozent der Haushalte gestiegen. Sie freue sich zudem, dass Kaiserlautern eine der 5G-Modellregionen in Deutschland werde. Damit fließe ein hoher Millionen-Betrag für den Ausbau des hochleistungsfähigen mobilen Internets in die Region.
Auf dem Kongress ging es in Workshops und Vorträgen um Themen wie E-Payment, Cyber-Security, „Digitalbotschafter“ oder die Gefahren durch Hacker. Es gab Präsentationen u.a. zu Energie und Umwelt, mobilem Arbeiten, „Digitale Dörfer“, „Dorfbüros“ und digitaler Justiz. Das Escape-Game-Abenteuer „Code Breakers“ bot einen spielerischen Einstieg in die Themen Algorithmen und Passwortsicherheit. Nahezu alle Ministerien und ihre Partner waren auf dem Digitalforum vertreten.
Preisträger ausgezeichnet
Dass die Digitalisierung auch das Ehrenamt verändere, werde beim Ideenwettbewerb „Ehrenamt 4.0“ deutlich, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Im Rahmen des Digitalforums wurden ehrenamtliche Projekte ausgezeichnet, die digital oder mit digitaler Unterstützung umgesetzt werden. Der Wettbewerb wurde zum dritten Mal ausgeschrieben und erfreue sich mit 48 Bewerbungen einer wachsenden Resonanz.
Selbstverständlich lebe das Ehrenamt vom direkten Kontakt und Austausch. Und dennoch könnten sich Ehrenamt und Digitalisierung perfekt ergänzen, erklärte Staatssekretär Randolf Stich bei der Prämierung der zehn besten Projekte, die von einer Jury ausgewählt worden waren: „FlexHero – flexibel sozial engagieren“ aus Worms, „URIDU mit Audiopedia.org“ aus Annweiler am Trifels, „VOST rlp – Virtual Operations Support Team“ aus Neuwied, „United Nackenheim“, „Nestwärme“ aus Trier, die Freiwillige Feuerwehr Orbis, „Bildungszentrum BürgerMedien mit Zeugen der Zeit“ aus Ludwigshafen, „Jugendrotkreuz Rheinland-Pfalz mit dem Schrank der Vielfalt“ aus Mainz, „Doing Good Challenge“ aus Trier, „Initiative 55 plus-minus im evangelischen Dekanat Nassauer“ aus Bornich.
Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Projekten und eine Bildergalerie finden Sie auf Ideenwettbewerb Ehrenamt 4.0